Donnerstag, 27. November 2008

Bildverwertungsrechte

Am 27.11.208 erschien in der in Valladolid herausgegebenen Tageszeitung "El Norte de Castilla" diese Karikatur, die die langsame Entwicklung Spaniens in Richtung auf einen laizistischeren Staat widerspiegelt, trotz allen Widerstandes seitens der katholischen Kirche:

Überschrift: Die Mehrzahl der Schulen in Segovia hat die Kreuze aus den Klassenräumen entfernt.

Sprechblase: Er kommt, um die Bildverwertungsrechte während all dieser Jahre zu kassieren!

Mir gefällt die Karikatur der Anspielung auf ein anderes brennendes Thema wegen: der Druck, den gewisse Sektoren mit dem Ziel ausüben, daß alle Nutzungen von Texten und Bildern mit Gebühren belastet werden, auch dann, wenn sie durch Studenten oder Schüler in Bibliotheken erfolgen.

Montag, 24. November 2008

San Esteban de Gormaz

Ausflug in eine kleine Stadt mit etwas mehr als 3000 Einwohnern, gelegen in der entvölkerten Provinz Soria am Duero: San Esteban de Gormaz.

Ein Gang durch die Straßen läßt Spuren einer vergangenen Zeit erkennen - wie hier diese aufgegebenen Läden:

Diese Pension ("fonda") scheint noch am Leben zu sein:

... aber der Angelegenheit nachgehend erfährt man, daß sie bereits vor etwa 28 Jahren geschlossen wurde, so wie das dazugehörige Lokal unten im Gebäude:

Zum Glück lud gegenüber eine andere Wirtschaft mit Atmosphäre dazu ein, vor der Kälte und beginnendem Schneefall Schutz zu suchen:

Der Wirt führt dieses Lokal in der vierten Generation, und des Umstandes wegen, daß er mindestens zehn Jahre jünger ist als ich, erscheint die Zuversicht berechtigt, daß es diese Möglichkeit zur Einkehr noch eine ganze Reihe von Jahren geben wird:

Nach Abklingen des Schneefalls Fortsetzung des Rundganges; es gibt größere Bauwerke zu sehen und kleine Details:

Anschließend stößt man auf Bauwerke mit sehr seltsamem Aussehen:

Es handelt sich um die Belüftungsschächte für die unterirdisch angelegten Bodegas, die, wie wir nach und nach bemerkten, den ganzen Burgberg durchziehen.

Hier die Eingänge zu drei dieser Bodegas:

Das ganze Bodega-Viertel, das den Burgberg überzieht, erkennt man auf diesem Photo gut:

Diese Photographie erinnert zugleich an die Eisenbahnlinie von Valladolid nach Ariza, die 9 Jahrzehnte lang den Duero-Fluß entlang verlief und die Anfang 1985 eingestellt wurde. Ich erinnere mich noch gut an die letzte Fahrt auf dieser Strecke von Barcelona bis Aranda de Duero, kurz vor Weihnachten 1984, etwa 10 Tage vor Schließung der Strecke, in einem mit Reisenden und Gepäck gut besetzten Zug ...

Montag, 17. November 2008

Ermita de la Virgen del Monte

Ausflug zur Ermita de la Virgen del Monte (o Paúl):

Ziemlich versteckt liegt sie, ungefähr nördlich von Castillejo de Robledo (Prov. Soria), just dort, wo der Abfall zum Tal des Duero beginnt. Wenn man im Internet herumsucht, findet man über diese Kirche fast nichts; das Ausführlichste, was ich fand, war folgender sehr kurzer Absatz aus dem Guía de las Leyendas Sorianas (Führer durch die Legenden der Provinz Soria) über Castillejo de Robledo:

Igualmente hay que situar en esta localidad la legendaria Afrenta de Corpes, donde fueron ultrajadas por los Condes de Carrión las hijas del Cid, Elvira y Sol, cerca de la ermita de la Virgen del Monte, del Paul o de la Concepción, que por los tres nombres es conocida. El interior de la ermita pertenece a Castillejo de Robledo y la entrada a La Vid. Ermita que fue construída al ser hallada en tal lugar la Virgen del Monte por el rey Alfonso VII al ir a cazar al paraje de "Valdosos".

Übertragungsversuch:

... Ebenso ist an dieser Stelle die legendäre "Afrenta de Corpes" anzusiedeln, bei der von den Grafen von Carrión die beiden Töchter des Cid, Elvira und Sol, mißhandelt wurden, und zwar nahe bei der Ermita de la Virgen del Monte, des Paul oder der Concepción (unter diesen drei Namen ist die Ermita bekannt). Das Innere der Ermita gehört zu Castillejo de Robledo und der Eingang zu La Vid. Die Ermita wurde erbaut, als an dieser Stelle die Virgen del Monte (die "Jungfrau vom Berg") vom König Alfons VII gefunden wurde, als er gerade auf der Jagd in der Gegend der "Valdosos" war.

Zu dieser Ermita gelangt man von Castillejo de Robledo aus auf landwirtschaftlichen (von Autos befahrbaren) Wegen. Man sollte im Dorf nach dem Weg fragen und sich ihn ganz genau erklären lassen, da man leicht vom richtigen Weg abkommen kann.

Die Fahrt an sich lohnt schon den Ausflug: man durchquert ausgedehnte Weinberge mit Ausblicken auf das Tal des Duero:

Bei guten Sichtverhältnissen sieht man unten das Kloster von La Vid, das im Ort gleichen Namens liegt (der zur Provinz Burgos gehört):

Schließlich gelangt man ans Ziel; der Reiz des Platzes hängt vielleicht auch von der Jahreszeit ab: im Sommer ist's ein Genuß, im Schatten der Bäume zu picknicken, mit frischem Wasser aus einer Quelle in Reichweite:

Die Ermita selbst wurde kürzlich renoviert:

Ihr Inneres ist fehlenden Lichtes und seiner äußersten Schlichtheit wegen etwas düster:

Schade nur, daß an diesem Herbsttag ganz wenig Sonne und Wärme fehlten, um hier im Freien zu Mittag essen und somit etwas mehr den Platz genießen zu können!