Samstag, 27. April 2013

Rechtschreibung? Spielt keine Rolle!

Am 11. Februar trat der vorherige Papst von seinem Amt mit einer in lateinischer Sprache gehaltenen Rede zurück. Die spanischsprachige Version der Erklärung von Benedikt XVI wurde am gleichen Tag auf der Webseite der spanischen Bischofskonferenz veröffentlicht:
Queridísimos hermanos:
Os he convocado a este Consistorio, no sólo para las tres causas de canonización, sino para comunicaros una decisión de gran importancia para la vida de la Iglesia. Después de haber examinado ante Dios reiteradamente mi conciencia, he llegado a la certeza de que, con la edad avanzada, ya no tengo fuerzas para ejercer adecuadamente el ministerio petrino. Soy muy consciente de que este ministerio, por su naturaleza espiritural, debe ser llevado a cabo no únicamente con obras y palabras, sino también y en no menor grado sufriendo y rezando. Sin embargo, en el mundo de hoy, sujeto a rápidas transformaciones y sacudido por cuestiones de gran relieve para la vida de la fe, para gobernar la barca de san Pedro y anunciar el evangelio, es necesario también el vigor tanto del cuerpo como del espíritu, vigor que, en los últimos meses, ha disminuido en mí de tal forma que he de reconocer mi incapacidad para ejercer bien el ministerio que me fué encomendado. Por esto siendo muy consciente de la seriedad de este acto con plena libertad, declaro que renuncio al ministerio de Obispo de Roma, sucesor de san Pedro, que me fué confiado por medio de los Cardenales el 19 de abril de 2005, de forma que, desde el 28 de febrero de 2013 a las 20,00 horas, la sede de Roma, la sede de San Pedro, quedará vacante y deberá ser convocado por medio de quien tiene competencias, el cónclave para la elección del nuevo Sumo Pontífice. Querídimos hermanos, os doy las gracias de corazón por todo el amor y el trabajo con que habéis llevado junto a mi el peso de mi ministerio, y pido perdón por todos mis defectos. Ahora, confiamos la Iglesia al cuidado de su Sumo Pastor, Nuestro Señor Jesucristo, y suplicamos a María, su Santa Madre, que asista con su materna bondad a los Padres Cardenales al elegir el nuevo Sumo Pontífice. Por lo que a mí respecta, también en el futuro, quisiera servir de todo corazón a la Santa Iglesia de Dios con una vida dedicada a la plegaria.
[Der soeben reproduzierte Text wurde heute von der genannten Webseite kopiert].

Die ersten Tage nach der Veröffentlichung dieses Textes dachte ich, daß die Rechtschreibfehler der Eile geschuldet waren; aber als ich dessen gewahr wurde, daß sie nicht verschwanden, schrieb ich am 25. Februar via E-Post der Spanischen Bischofskonferenz (CEE):

Estimados Señoras y/o Señores: 

me parece que en su página http://www.conferenciaepiscopal.es/index.php/palabras-de-renuncia.html hay unos errores que a continuación les hago saber, porque pocos textos habrá que son tan leídos como él que da a conocer la decisión del papa a dimitir. Por ello, y por el hecho que por su importancia histórica quizás va a seguir siendo una referencia al uso correcto del idioma castellano, me permito de avisarles unos pequeños errores en la redacción de la traducción:

En lugar de "... por su naturaleza espiritural, ..." debe ser "espiritual".

En " ... la barca de san Pedro ..." debe ser "... de San Pedro ...".

En "... el ministerio que me fué encomendado ..." debe ser " ... me fue ...".

En lugar de "Por esto siendo muy consciente de la seriedad de este acto con plena libertad, declaro que renuncio ..." debe ser "Por esto siendo muy consciente de la seriedad de este acto, con plena libertad declaro que renuncio ...". (La posición del coma aquí resulta muy importante en cuanto a lo que quiere expresar la frase).

En lugar de "... sucesor de san Pedro, que me fué confiado por medio de los Cardenales" debe ser "... sucesor de San Pedro, que me fue confiado ...". (O sea, aquí hay dos errores).

En lugar de "... el trabajo con que habéis llevado junto a mi el peso de mi ministerio ..." debe ser "... junto a mí ..." 

Perdonen, por favor, si las faltas no son suyas sino que son debidas a la prisa con la cual las oficinas de traducción del Vaticano tuvieron que actuar aquel día 11 de febrero del año en curso. 

Muy atentamente:  ...

Am folgenden Tag bestätigte das Pressebüro der CEE den Eingang der Nachricht:

Muchas gracias.

Un saludo,
OICEE
Was mich überrascht, das ist, daß bis heute die Fehler, auf die ich hingewiesen habe, nicht korrigiert sind. (Unterdes entdeckte ich noch einen weiteren Fehler: Querídimos hermanos, os doy las gracias ... anstatt des korrekten Queridísimos hermanos ..., und ich schließe nicht aus, daß jemand, der mit der Sprache vertrauter als ich ist, noch mehr Fehler findet ...).

Montag, 15. April 2013

Oldenburger Eindrücke

In Oldenburg lebte ich fast 20 Jahre, bis 1996, und jetzt kehrte ich für 5 Tage zurück, nicht das erste Mal nach 17 Jahren, aber das erste Mal mit etwas Muße, um durch die Stadt zu streifen und alte Erinnerungen aufzufrischen.

Es gibt Winkel, wo sich nichts verändert hat, oder besser gesagt: Winkel, die derart sich selbst überlassen sind, daß sie einen an die Vergangenheit erinnern:






Dank fortgesetzter Renovierungen der Häuser glänzen manche Wohnviertel mit dem Reiz, den sie von früher ererbt haben:

Die Stadt hat etwa 150000 Einwohner, es liegt alles sehr nah beieinander und ist zu Fuß gut zu erreichen, besser noch mit dem Fahrrad, dem Hauptverkehrsmittel dieser Stadt.

Hinter dem Kiosk und der Bootsanlegestelle das Kunstmuseum Augusteum, 1867 eines der ersten Museeen dieser Art im Norden Deutschlands:

50 m von hier ein anderer Kiosk, eine pure Widerspiegelung dessen, was ein Kiosk in den 50er Jahren war:

Die Außenbereiche der Stadt: vor wenigen Jahrzehnten noch Bauernhöfe und landwirtschaftlich genutzte Flächen, heute bebaut:


Und hier, gegenüber dem soeben mit der Photographie gezeigten Haus, ein kleines Überbleibsel der landwirtschaftlich geprägten Vergangenheit des Platzes:

Der Bahnhof, wo meine 5 Tage in Oldenburg enden und ich den Zug Richtung Bremen und Hamburg nehme, 1975 eingeweiht, bildet ein ganz eigenes architektonisches Denkmal:









Samstag, 13. April 2013

Die letzte Hubbrücke Oldenburgs

Kurz nachdem ich vor wenigen Tagen in Oldenburg angekommen war, erfuhr ich, daß die zweite der beiden Hubbrücken, die Cäcilienbrücke, die letzte übriggebliebene, in Gefahr ist, abgerissen zu werden. Die Zerstörung der anderen Hubbrücke, der Amalienbrücke im Jahre 1980 hatte ich ganz aus der Nähe erlitten, da ich damals rund 300 m von dieser Brücke entfernt wohnte, die so wie ie andere Hubbrücke den Fluß Hunte, der hier als Teil des Küstenkanals schiffbar ist und einen bedeutenden Stadtteil Oldenburgs von der übrigen Stadt trennt.

Seinerzeit gab es zwar eine recht breite Bürgerinitiative gegen den Abriss dieses technischen Bauwerks, das bis zu seiner Vernichtung als solches auch unter Denkmalschutz stand.

Am Ende setzte sich die Verwaltung durch, und die öffentliche Meinung befriedete man mit der Zusicherung, daß die andere Hubbrücke (die Cäcilienbrücke), 500 m von der Amalienbrücke entfernt und mit den gleichen technischen und architektonischen Charakteristiken, ja weiterhin in Betrieb sei.- Und jetzt, mehr als 30 Jahre später, erfahren wir, daß diese Versicherung Vorwand und Lüge war (nur objektiv und nicht subjektiv, weil die Entscheidungsträger von damals andere sind als die, die eine Generation später das Sagen haben)!

Vom Stadtzentrum kommend bietet die noch existierende Brücke (ihre Beseitigung ist für 2017 vorgesehen) folgendes Bild:



Da sich ein Schiff nähert, entsteht das Erfordernis, die Brücke anzuheben. Der erste Schritt dazu besteht darin, daß sich auf beiden Seiten die Schranken schließen, um den Zugang von Fußgängern sowie Fahrrad- und Autofahrern zu stoppen:

Die Brücke ist nun oben und unten fährt das Schiff vorbei:


Währenddessen stehen hinter den Schranken in vorderster Linie die Fahrradfahrer, erst hinter ihnen die Autos:
Die Brücke senkt sich bereits langsam...
... aber die Radfahrer, wiewohl mit großer Lust zu starten, müssen solange warten, bis die Brücke wirklich auf die Straßenebene abgesenkt ist:
Endlich haben die Radfahrer freie Bahn, während einiger Momente gehört ihnen die Straße und sehen sich die Autos gezwungen, langsam hinter ihnen her zu fahren:
...bis sie einmal mehr wieder sich der Straße bemächtigen:
Der Fußgänger-Überweg verweigert sich den Radfahrern: Radfahren verboten:

Die dieser Jahre derart starke Gewohnheit, sogenannte Liebesschlösser aufzuhängen, macht auch vor der Hubbrücke keinen Halt:
:
Die Technik ist noch die gleiche wie die während des Baues der Brückte in den Jahren 1926/27 installierte:



Die Kommandobrücke, von der aus der verantwortliche Brückenführer alle Vorgänge steuert, bildet einen Teil der Brücke:

Ich hatte das Glück, auf der Brücke bleiben zu dürfen, während diese herunterfährt, obwohl das im Prinzip verboten ist:
Die Türme des südöstlichen Teil es Bauwerkes wurden im Krieg weniger beschädigt und bewahren folglich in reinerer Form die architektonischen Elemente aus der Epoche des Baus: