Samstag, 30. Mai 2009

Michael Barst ist tot

Er war vom ersten Augenblick an (April 1996) bis zu meinem Übergang in den Ruhestand (Ende Juni 2007) mein Arbeitskollege. Zur Hilfe bereit, wenn es nötig war - und es war oft nötig! ... nicht nur während der Arbeitszeit: in meinem Adressbuch stand: "Telephonanrufe möglich bis 10 Uhr abends".

Michael war ein Kollege, der sehr offen und direkt war: wenn er meinte, daß das, was ich ihn frug, ich eigentlich selbst wissen müßte, dann sagte er das in deutlichster Weise - aber half trotzdem, und stets in wirksamster Weise.

Anfang des Jahres kehrte er dem Goethe-Institut den Rücken, um einen neuen Lebensabschnitt in Paraguay zu beginnen. Uns, die wir ihn kannten, bot er die Möglichkeit, in einem Netztagebuch die Schritte zu verfolgen, mit denen er sich dort einrichtete; wir lasen das wenn nicht mit Neid, so doch mit gewisser Bewunderung des Muts zu einer darartigen Entscheidung und zur Bereitschaft, sich den daraus ergebenden Herausforderungen zu stellen.

Ein harter Schlag war es, als wir von dem schweren Motorradunfall und seinen Konsequenzen erfuhren, den er am 26. April hatte. Aber mit dem schlimmen Ende, das sich heute ereignete, rechnete niemand.


Auszüge aus dem vom Goethe-Institut veröffentlichten Nachruf:

Tief bestürzt haben wir erfahren, dass unser ehemaliger Kollege

             Michael Barst

am 30.05.09 an den Folgen eines Motorradunfalls in seiner neuen Heimat Paraguay im Alter von nur 44 Jahren gestorben ist.

Michael Barst kam am 1. Februar 1992 zum Goethe-Institut und verließ es ... am 1. Februar 2009, um nach Paraguay auszuwandern und dort seine Vorstellung von Leben zu verwirklichen. Er wurde am 11.August 1964 geboren und verbrachte nach der Schulzeit viele Jahre in England, bevor er Anfang der 90er Jahre wieder nach Deutschland zurückkehrte .... Als Autodidakt verfügte er über ein enormes Fachwissen, .... Über ein Jahrzehnt war er es, der das technische Fundament für den Internetauftritt des Goethe-Instituts sicher stellte. Im Rahmen der Umstrukturierung der Zentrale entschloss er sich, ... das Goethe-Institut zu verlassen. Zugleich nahm er Abschied von der Informationstechnik. In den letzten Jahren sah er die gesellschaftlichen Entwicklungen zunehmend kritisch und entschloss sich, auf einem anderen Kontinent ein anderes Leben zu beginnen. Seine Freunde und Kollegen konnten in den letzten Monaten in seinem Blog „Over the hills and far away“ verfolgen, mit wie viel Energie, Realitätssinn und Freude er sein neues Leben in Paraguay begann. Diesem hoffnungsvollen Neuanfang wurde nach nur vier Monaten durch einen Motorradunfall ein tragisches Ende gesetzt.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Von Montpellier nach Alicante

Früher sprach ich bereits von einer direkten Zugverbindung von (Cartagena bzw.) Alicante nach Montpellier; diesmal fuhren wir die Strecke in anderer Richtung, von Montpellier nach Alicante.

In Montpellier muß man sehr früh aufstehen, um den Zug zu bekommen; derart ernst nahmen wir dieses Gebot des Frühaufstehens, daß wir bereits gut eine Stunde vor Abfahrt des Zuges im Bahnhof ankamen:

Der Zug nach Cartagena fährt um 7:26 h ab:

Hier der Zuglauf:

Obwohl es eigentlich normal wäre, daß auf dieser Strecke mindestens ein weiterer Zug führe, etwa 4 oder 5 Stunden später, scheint er mir eine großartige Möglichkeit zu bilden; von Bordeaux aus gibt es kein vergleichbares Angebot, in den Norden Spaniens oder nach Madrid weiterzureisen.

In Frankreich kommt der Zug mit Entschlossenheit rasch voran und gelangt bald zum Grenzbahnhof Cerbère:

Hinter dem Hügel liegt Spanien; das Mittelmeer, man sieht's nicht, liegt links, ganz nah, nur wenige Hundert Meter entfernt.

Nach Anfahrt des Zuges und vor seiner Einfahrt in den Tunnel das letzte Stellwerk der Französischen Eisenbahnen:

Gleichzeitig kontrollieren einige Polizisten den Zug und zeigen sich sehr entrüstet darüber, daß sie photographiert werden:

Beim Verlassen des Tunnels ein Blick von Süden auf die Ausläufer der Pyrenäen:

Kurz darauf Einfahrt und Halt im prächtigen Bahnhof vo Port Bou:

Bei der Weiterfahrt gibt es der reizvollen oder aus anderen Gründen interessanten Ausblicke wie diese unzählige:


... derart, daß bis zur Ankunft in Alicante genau 10 Stunden (so viele, da er auf den spanischen Schienen nicht mit gleichen Entschlossenheit fährt wie auf denen Frankreichs, warum auch immer ...) nach der Abfahrt in Montpellier nicht der geringste Grund zur Langeweile aufkommen kann.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Von München nach Montpellier

Nur Frühaufstehen ist nötig, um an einem Tag von München mit dem Zug bis nach Montpellier zu kommen. Und dabei bleibt auch noch genug Zeit, um in Straßburg in einer Schänke gegenüber dem Bahnhof eine Pause einzulegen:

Von dort geht es sehr bequem weiter nach Lyon:

Bequemer als für diese armen Leute mit den Lastwagen, die man hier eine Pause machen sieht:

In Lyon gab's eine gewisse Unsicherheit, ob der Anschlußzug nach Montpellier auch wirklich fährt, des Eisenbahnstreiks in Frankreich wegen. Aber wir hatten Glück: der Zug (Abfahrt 18:09 h, nach Perpignan) fuhr:

Samstag, 2. Mai 2009

Extreme der Werbung

Vor 8 Tagen sah ich diese Werbetafel auf dem Bahnhof von Halle:

Gäbe es einen Preis für die dümmste, lächerlichste und unmoralischste Werbung: dieser gebührte er!

Heute sah ich eine andere Werbung auf der Straße:

Eine wahrlich unvergleichbar aufklärerischere Werbung!