Die Süddeutsche Zeitung brachte heute, kurioserweise unter der Rubrik Wirtschaft, eine Neuigkeit heraus, die mehrere Seiten füllte und von größtem Interesse nicht nur für uns, die wir mit der Bahn fahren, ist, sondern auch für die, die sich mehr durch die datenverarbeitungstechnischen Aspekte der Angelegenheit angezogen fühlen:
Der sogenannte Zugmonitor - ein System, das in Echtzeit die geographische Position wie auch die Pünktlichkeit (oder die Verspätung) aller Fernzüge der Deutschen Bahn visualisiert.
Die Deutsche Bahn beschränkt sich auf eine ziemlich globale Statistik ihrer Pünktlichkeit. Daß jetzt eine Visualisierung der Pünktlichkeit herausgekommen ist, die sich auf jeden einzelnen Zug bezieht, als eine (was Zeit und Raum angeht) höchst detaillierte Grundlage für anschließende statistische Aggregationen, das ist der Initiative besagter Zeitung zu danken, sowie ihrer Zusammenarbeit mit OpenDataCity, einem in dieser Art von Datenjournalismus spezialisierten Unternehmen.
Nach grober Auswertung der Verspätungsstatistik läßt sich sagen, daß von 100 Zügen 75 pünktlich ankommen, und daß die übrigen Verspätungen haben, die überwiegend bei 15 Minuten oder höchstens einer halben Stunde liegen. Das ist meinem Eindruck nach nichts gegenüber den 60 Stunden pro Jahr, die jeder deutsche Autofahrer in Staus verliert. (Nach Angaben des ADAC; diese sind offensichtlich nicht hinreichend spezifiziert, aber im Netz fand ich nichts anderes als Wiederholungen dieser unspezifizierten Angaben ...).
Das mit den 60 jährlich verlorenen Stunden bildet selbstverständlich nicht den einzigen Grund dafür, das Fahrrad, die Bahn oder die übrigen Angebote des ÖPNV dem Auto vorzuziehen.
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