Um in das nördlichste Weinanbaugebiet Europas zu kommen, ist die Eisenbahn sehr geeignet: von Naumburg (ganz im Süden des Landes Sachsen-Anhalt, südwestlich von Leipzig) führt in das Tal der Unstrut, wo die Weinberge liegen, im noch recht dichten Eisenbahnnetz die Linie mit der Streckennummer 585 in Richtung Lauda und Wangen.
Um in eins der Zentren des Weinanbaus, nach Freyburg, zu gelangen, gibt es täglich bis zu 17 Züge. (Freyburg liegt zwischen Naumburg und Lauda.)
Der Bahnhof Freyburg überrascht seiner Größe wegen:
Zugleich fällt auf, daß er total unbetreut ist (noch nicht einmal einen Fahrkartenautomaten gibt es) und dabei ist, allmählich zu verkommen, ganz im Gegensatz zu der umhegten Burg, die auf der Höhe zu sehen ist:
Welche Funktion dieser Raum zu seiner Zeit hatte, das vermochte ich nicht zu entschlüsseln:
Aber gewisse Details in ihm gefielen mir durchaus:
Das waren seinerzeit die Toiletten:
Als Spaß oder Karikatur oder ich weiß nicht was läßt sich das einzig Moderne betrachten, das es in diesem Bahnhof gibt - diesen Müllbehälter, der zugleich darum bittet, in diesem ihrem Schicksal überlassenen Bahnhof nicht zu rauchen:
... und was man neben der Aufschrift Glas geschrieben sieht, das kann angesichts der Realität nur als purer Hohn verstanden werden: Aktion freundlicher Bahnhof.
Aber nichtsdestotrotz und sei dem wie dem sei: kurz vor Ankunft des (winzigkleinen) Zuges war ich Zeuge davon, daß es einige Fahrradfahrer gab, die mit ihm rechneten:
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