Samstag, 12. November 2011

Hauptbahnhof Zwickau

Die deutschen Eisenbahnen funktionieren nicht mehr wie früher, und so hatte ich auf der Reise vom nördlichen Zentrum des Landes zum Süden in Sachsen zum Zeitpunkt der Dämmerung zwischen 2 Zügen einen Aufenthalt von einer Stunde im Hauptbahnhof von Zwickau.

Aber der Architektur des Bahnhofsgebäudes gewahr werdend, freue ich mich beinahe des erzwungenen Aufenthaltes wegen:


Es gibt nur noch wenige Bahnhöfe, die nicht ihre Funktion dadurch zu verschleiern versuchen, daß sie sich als Einkaufszentren ausgeben.

Es muß sich um einen Bahnhof handeln, den seinerzeit viele Passagiere passierten - mindestens 7 Schalter:



Die Bahnhofshalle ist beeindruckend; später erst las ich, daß das Gebäude von 1933 bis 1936 im Bauhausstil errichtet wurde - seltsam, weil dieser Stil von den Nationalsozialisten, die 1933 an die Macht kamen, bekämpft wurde und die mit der Institution Bauhaus sofort Schluß machten.




Eine Beleidigung der Idee, die die Architektur der Bahnhofshalle leitete, bildet der Informationspunkt, den die Deutsche Bahn in ihre Mitte gesetzt hat:





Sympathisch ist die Modelleisenbahn, die noch erhalten ist (in den Konsumtempeln, die heute die großen Bahnhöfe darstellen, sucht man sie vergeblich), sogar mit einer kleinen Leiter, damit die Kinder die verschiedenen Züge sehen können, die dort herumfahren, nachdem entsprechende Münzen eingeworfen worden sind:



Die Bahnhofswirtschaft (mit der Toilette daneben, hier die der Männer) ist geschlossen, wohl endgültig:




... und der Reisende sieht seine Möglichkeiten zur Stärkung auf diesen miserablen Ersatz reduziert:


2 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Nach den Bahnsteigen ist vor den Bahnsteigen. "Kleiner Scherz." Tschüs

Anonym hat gesagt…

Ja, die gute alte Mitropa.