Donnerstag, 23. April 2009

Regalkauf und -bau

Heute, am Welttag des Buches, wurde mein neues Regal fertig, aufnahmefähig für viele Bücher; es begann die Arbeit des Einstellens der Bücher:

Es war nötig, zu Hause mehr Regale für wenig Geld aufzustellen. Die Lösung bildete das System IVAR von IKEA. Aber die IKEA-Läden sind für Leute gemacht, die Autos haben, und ein solches habe ich hier nicht, derart, daß ich mit dem Fahrrad zur IKEA-Filiale in Eching fuhr, die mindestens 30 km entfernt ist. Gewiß könnte man auch mit S-Bahn und Bus hinkommen, aber da das Wetter frühlingshaft war, zog ich das Fahrrad vor.

Auf der Fahrt kam ich durch bis zu jenem Augenblick unbekannte Gegenden; hier eine Aufnahme, auf der man den Kanal sieht, der 1689 gebaut wurde, einer Laune des Monarchen folgend, der damals in Bayern zu sagen hatte:

In IKEA angekommen ging der Einkauf rasch vonstatten, da ich wußte, was ich wollte.

Mit dem mit Material für ein Regal von 4 x 80 cm Breite und 226 cm Höhe beladenen Einkaufswagen zog ich nach dem Bezahlen an der Kasse zu dem Schalter, an dem man den Transport nach Hause beauftragen muß.

Der sympathische Herr, der mich bediente, sagt: "Das, was Sie da haben, können Sie doch in Ihrem Auto mitnehmen!" Ich entgegne ihm, daß ich nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad gekommen sei.

Er fährt mit der Aufnahme meiner Daten fort, vor allem der Adresse, zu der die Sachen zu bringen sind - und fragt dann "Und von so weit her sind Sie mit dem Fahrrad gekommen?" Ich antworte ihm bejahend, und füge hinzu, um ein wenig diese Verrücktheit zu erklären, daß ich keinen Sport treibe und mir das deswegen gut täte.

Der freundliche Herr setzt seine Berechnungen fort und sagt mir schließlich: "Wenn Sie von den 28 Brettern 2 auf Ihrem Fahrrad mitnehmen, dann sparen Sie 20 EUR (nur 49 statt 69 EUR für den Transport bezahlend), des Gewichtes wegen. Klar, sagte ich, das mache ich.

Und so fuhr ich mit meinen 2 Brettern ab, die Rückreise von gut 30 km antretend, und verabschiedete mich von dem riesigen Gebäude, das IKEA dort hat:

Ich lernte eine Straße kennen, wie ich sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatte, so, wie ich sie aus den 50er Jahren kenne:

Von diesen Straßen gibt es der Macht des Automobilfahrerverbandes nur noch wenige: nach ihm mußten die die Straße begleitenden Bäume gefällt werden, damit Unfälle weniger Folgen haben.

Aber diese Straße war tatsächlich noch so wie früher. Es gibt Schilder, daß nicht schneller als 60 km/h gefahren werden darf, und auf gewissen Streckenabschnitten wird die Geschwindigkeit auch auf 30 km/h beschränkt, aber praktisch keiner der Autofahrer kümmert sich darum, rast stattdessen wie es ihm paßt.- Deshalb fuhr ich zeitweise mit Angst, und sobald ich es konnte verließ ich die Straße, um ruhigere Wege zu fahren; so entdeckte ich einen guten Platz, um eine Pause zu machen und auszuruhen:

... mit einem Bier auf dem Tisch und den zwei Regalbrettern an einen Kastanienbaum gelehnt, dessen Knospen (es war der 6. April eines Jahres, in dem der Frühling lange auf sich warten ließ) man sehen konnte, wenn man den Blick erhob:

Beim Aufbau des Regals zu Haus bemerkte ich, daß Bretter fehlten: noch eine Fahrt nach IKEA war nötig, dieses Mal zu einer anderen Filiale, und ich benutzte den Öffentlichen Personennahverkehr: Es ist seltsam, daß IKEA über eine eigene Haltestelle verfügt, und wenn der Bus ankommt, geht eine Schranke hoch, um ihn hineinfahren zu lassen.

Hier ein Photo dieser Haltestelle, vor der Rückfahrt; rechts mein Karren mit den 16 Brettern beladen, die mir fehlten:

Nach dem Autobus ging die Fahrt in der S-Bahn weiter:

Mit Recht sagt die Aufschrift, die man erkennt "Endlich Zeit zum Lesen - S-Bahn fahren!"

3 Kommentare:

Cigarra hat gesagt…

¡Eres un héroe! No se qué me impresiona más, si los 30 km en bicicleta con tablas incluidas, o el otro viaje en tren con una carga considerable. Pero la estantería ha quedado preciosa y me da mucha envidia, tanto sitio para libros. Y descubriste unos lugares muy bonitos. A mi también me gustan las carreteras con árboles, pero aquí también los van quitando todos.
¡Feliz día del libro, aunque ya haya pasado!

Erlo hat gesagt…

Cigarra kommentierte:

Du bist ein Held! Ich weiß nicht, was mich mehr beeindruckt, ob die 30 km mit dem Fahrrad, mit den Regalbrettern, oder die andere Fahrt im Zug mit der beträchtlichen Ladung. Aber das Regal ist schön geworden und läßt mich neidisch werden, so vielen Platzes für Bücher wegen. Und einige sehr schöne Plätze hast Du entdeckt. Auch mir gefallen die Straßen mit Bäumen, aber auch hier ist man dabei, alle zu beseitigen.
Obwohl er schon vorbei ist: einen schönen Tag des Buches!

Detlev hat gesagt…

Gratuliere zum Unternehmen Ikea Regal!Und dann noch 2 Regale auf dem Fahrrad über 30km transportiert, da hat man sich ein Bier verdient!Ich fahre jeden Tag 10km mit dem Fahrrad zur Arbeit, hinten dran eine Packtasche von Ortlieb, sehr praktisch für das kleine Gepäck.Nur neulich klapperte irgendetwas hinten und oh Schreck eine Schraube am Gepäckträger war ab. Nun ging das Zittern los, schaffe ich es bis nach Hause ohne dass der restliche Gepäckträger abreisst, weil ich da erst eine Ersatzschraube zur Hand hatte.Das sind die kleinen Abenteuer mit dem Fahrrad.