Sonntag, 9. Januar 2011

Cuenca und Rückfahrt nach Madrid

Nahe bei meinem Hotel liegt der alte Bahnhof von Cuenca, den ich deshalb heute als erstes besuche. Dieser Bahnhof ist noch lebendig, er funktioniert noch als solcher - 10 Züge (die, die heute als konventionell bezeichnet werden, um sie von den Hochgeschwindigkeitszügen zu unterscheiden) fahren täglich ab und kommen an, 5 in Richtung Madrid, 5 in Richtung Valencia.

Zu dieser Stunde (am Sonntagmorgen) gab es keine Menschenseele, die mich bei meinem Hin und Her und bei meinen Photographien beobachtete und mich bei meiner Konzentration auf den Charme dieses alten und nicht sehr großen Bahnhofes hätte stören können:

Die Bahnhofshalle jedoch sieht modern aus und enbehrt des Charmes eines Bahnhofes mit Tradition; offensichtlich erfuhr sie vor kurzem eine gründliche Renovierung:

Im Prinzip erwartet man, daß ein Gebäude, in dessen Modernisierung Geld gesteckt wurde, nicht geschlossen und gut betreut werden wird und die ihm zukommenden Dienstleistungen anbietet. Aber dieser Hinweis
Vom 19. Dezember [2010] an wird die Dienstleistung des Kartenvorverkaufs nur im neuen Bahnhof Cuenca Fernando Zóbel angeboten werden.
läßt fürchten, daß das Urteil der definitiven Schließung bereits gefällt worden ist:

Die Schönheit der Altstadt sowie ihrer Einbettung in die Landschaft lassen diese beiden Blicke nur erahnen:

Vor der Fahrt mit dem Bus zum neuen Bahnhof trank ich in einer Wirtschaft einen Wein, in dessen Fenster ich dieses Plakat entdeckte, das mir nicht nur der Farben wegen gefiel, sondern auch als Zeichen dafür, daß die Wiedererlangung des historischen Gedächtnisses Wirklichkeit wird und sich in der Öffentlichkeit manifestiert:

Wenn Dich der Bus am Bahnhof absetzt, sieht man von der Höhe und aus der Ferne Cuenca:

Ein übles Wetter herrschte an diesem Tag; aber später klärte es auf und die Stadt war besser zu sehen:

Die Hauptfassade des Bahnhofs, mit dem Eingang zur Bahnhofshalle:

Neben dem Eingang eine Tafel mit großen Worten:

... Este proyecto [él del tren de alta velocidad] ... contribuye a reducir las disparidades sociales y económicas entre los ciudadanos de la Unión...

... Dieses Projekt [das des Hochgeschwindigkeitszuges] ... trägt dazu bei, die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten unter den Bürgern der Union geringer werden zu lassen ...
In Spanien gibt es Leute, die den Standpunkt vertreten, daß man mittels der Verbesserung des Netzes der konventionellen Züge (was nicht mehr als die Prahlerei mit der Hochgeschwindigkeit kosten würde) wirkungsvoller dem Postulat der Verringerung der Ungleichheiten in der Europäischen Union entsprechen könne - und ich stimme mit dieser Meinung überein!

Von außen auf den Eingang schauend, mit Cuenca im Rücken, sieht man die Stadt aus einer etwas anderen Perspktive:

Normal ist, daß jemand, der mehr als 1 Stunde vor Abfahrt des Zuges am Bahnhof ankommt, zunächst die Bahnhofswirtschaft sucht, und als ich sie entdecke, traute ich meinen Augen nicht:

Es ist unglaublich, aber es stimmt, es ist die Wirtschaft, es ist nicht der Erste-Hilfe-Raum!

Des Umstandes wegen, daß jetzt viele Züge von Madrid nach Alicante nicht mehr über Alcázar de San Juan, sondern über Cuenca fahren, sind die Zugbewegungen häufiger als ich erwartete:

Die Nachfrage nach Auskunft seitens der Reisenden ist gering, und deswegen fragt man sich, warum es zwei Schalter dafür gibt: sowowhl das Centro de Servicios al Cliente (Zentrum für Kundendienstleistungen) als auch die Atención al Cliente (Kundenbetreuung):

Abfahrt des Zuges nach Madrid um 16:07 h, 53 Minuten Fahrzeit (23,05 EUR, Tarif estrella).- Ich hatte davon gelesen, daß es im Bahnhof Madrid Puerta de Atocha eine Neuigkeit gibt, die in der Trennung von Ankunfts- und Abfahrtsgleisen besteht, und jetzt erlebte ich das: einen beinae nicht endenden Weg muß man zurücklegen:

... um am Ende in die Haupt-Bahnhofshalle eintreten zu können, eine überwachte Pforte passierend (so wie auf den Flughäfen), vor der diejenigen ausharren müssen, die auf Reisende warten:

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