... um sich nicht von diesem dick aufgetragenen Hochadel abgestoßen zu fühlen:
Heute sehe ich zufällig in einer zentralen Straße Münchens dieses Plakat, das für ein Jazz-Konzert wirbt:
Ich traue meinen Augen nicht: Prinzenrolle für die Ohren schien mir entweder ein sprachlicher Ausrutscher oder ein unverstehbares Motto zu bilden, weswegen ich nähertrete, um die Einzelheiten lesen und etwas besser verstehen zu können:
Schirmherr kein weniger als ein Seine Königliche Hoheit Leopold Prínz von Bayern ...
Es scheint, daß die einzigen der Bürger ohne Adelstitel, die dieses Konzert organisieren, die Künstler selbst, Charly & the Jivemates, sind. Die übrigen, abgesehen vom bereits erwähnten Herrn Leopold, führen hochklingende Titel wie S.D. (Seine Durchlaucht), S.H. (Seine Hoheit) y S.H.D. (Seine Hochfürstliche Durchlaucht).
Solche Ansprachen monarchistische Gefühle heutzutage zu sehen im öffentlichen Raum in Deutschland, zweiundneunzigeinhalb Jahre nachdem sich das Land vom Kaiser und den Königen und diesem ganzen mittelalterlichen Erbe befreit hat: Wieviel mehr wird Spanien auf diesem Weg zurückzulegen haben?
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