Der Saal läßt das Ambiente einer traditionsreichen Universität spüren:
Es präsidieren den Eröffnungsakt: Pilar Altamira, Enkelin von Rafael Altamira und diejenige, die das meiste Verdienst daran hat, daß die Erinnerung an ihren Großvater und seine große Bedeutung für die jüngere Geschichte Spaniens lebendig bleibt; ferner Federico Mayor Zaragoza, ehemals Generaldirektor der UNESCO, sowie José Carrillo (Mitte), Rektor der Universidad Complutense de Madrid.
Ein durch und durch akademischer Akt, mit starker Präsenz von Vertretern des universitären Bereichs sowie der spanischen Akademien; einige Vertreter der Diplomatie gibt es, gewiß, aber die Abwesenheit von Politikern (von Repräsentanten der in Spanien so genannten clase política) ist nicht zu übersehen. Auch ist die geringe Teilnahme der Öffentlichkeit zu bedauern: es kamen derart wenige, daß es für sie Platz in dem Bereich des Saals gab, der für eingeladene Gäste reserviert war.
Sehr gut gemacht und dokumentiert die Ausstellung zum Leben von Rafael Altamira (geboren 1866 in Alicante und gestorben 1951 in Ciudad de Méxiko), die im Anschluß an die Eröffnungsreden zu besuchen ist, in neben der Aula liegenden Räumen.- Hier ein äußerst kleiner Extrakt der Ausstellungstafeln, die die Lebensabschnitte von Altamira dokumentieren; von größter Bedeutung war die Mitarbeit in und sein Einfluß auf die Institución Libre de Enseñanza:
Anfang der zwanziger Jahre wurde er zum Richter beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag ernannt; bereits 1933 wurde er für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen:
1936 dann der Militärputsch in Spanien, angesichts dessen er sich zum Verlassen des Landes schon 1936 gezwungen sieht, gleich zu Beginn des Bürgerkrieges:
Das Exil erlegt ihm viele Entbehrungen auf; siehe zum Beispiel diesen Zeitungsausschnitt aus dem Jahr 1942 - Rafael Altamira schafft es nicht, aus Bayonne herauszukommen, wo er beinahe des Hungers stirbt:
Bis er schließlich 1944 die Erlaubnis bekommt, über Lissabon seinen Zufluchtsort Bayonne mit dem Ziel des amerikanischen Kontinents zu verlassen - R. Altamira ist vor den Nazis gerettet:
... wo er sich in Méxiko niederläßt, in dessen Hauptstadt er 1951 stirbt.
Wie ich schon sagte: was ich hier unterbrachte ist alles andere als auch nur eine kleine Reportage der ausführlichen biographischen Ausstellung zu Rafael Altamira: schade, daß - soweit ich es weiß - diese Ausstellung nicht im Internet zugreifbar ist (womit sie - mit Blick auf andere Ausstellungen - eher fortfährt, einer Regel zu folgen als eine Ausnahme zu bilden).
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