Montag, 7. Juli 2008

Im Zug von Aranda nach Madrid (16.4.2008)

Die Eisenbahnlinie von Burgos nach Madrid wurde 1968 eingeweiht. Heutzutage fährt nur noch ein Zug pro Tag, den wir am 16. April in Aranda de Duero nahmen, um nach dem Umsteigen in Madrid nach Alacant (Alicante) weiterzufahren.

Die Geschichte dieser Bahnlinie ist typisch für die chronische Vernachlässigung, die der Schienverkehr in Spanien erleidet. Die Festlegung der Trasse erfolgte, bereits in den 20er oder 30er Jahren, unter Berücksichtigung eines europäischen Kontextes als Teil der direktesten Verbindung zwischen Paris und Madrid. Und tatsächlich befuhren bis in die 80er Jahre täglich zwei aus Paris kommende Züge die Strecke, einer mit Halt in Aranda de Duero, der andere ohne Halt zwischen Burgos und Madrid.(klar, es gab ein anderes Paar von Zügen, die von Madrid nach Paris fuhren).- Außerdem verkehrten auf dieser Strecke (zwischen Burgos und Madrid) mehrere innerspanische Züge, unter ihnen zwei Paare von Nahverkehrszügen.

Aber damit war es nach der zweiten Hälfte der 80er Jahre vorbei. Ein Wunder ist's beinahe, daß noch ein einziger Zug pro Tag verkehrt (von Bilbao nach Madrid und umgekehrt, mit nur einem Halt zwischen Burgos und Madrid: Aranda de Duero).

Auf dem folgenden Photo sieht man, daß (in einer optimistischeren Epoche) die Tunnel in einer Breite geplant und gebaut wurden, die das Verlegen von zwei Gleisen zuließen, ein Plan, von dem man nach dem spanischen Bürgerkrieg abließ.

An einigen Stellen der Reise eröffnen sich eindrucksvolle Blicke, wie zum Beispiel hier beim Überfahren der Schlucht, die der Fluß Riaza (Nebenfluß des Duero) gebildet hat:

Während der Bauarbeiten stürzte ein Tunnel ein, und anschließend veränderte man die Trasse der Strecke, derart, daß sich heute dieser seltsame Anblick des Ausganges zweiter Tunnel ergibt:

Die Bahnstation von Maderuelo: verlassen und verfallen, ein Zustand, der typisch ist für viele der Bahnhofsgebäude zwischen Burgos und Madrid:

Bis tief in die 80er Jahre hinein hielten an diesem Bahnhof täglich 4 Züge, zwei nach Norden (Aranda de Duero, Burgos) und 2 nach Süden (Madrid) gehend. In meinen Ferien jener Jahre in Maderuelo bildete dieser Bahnhof ein bedeutendes Tor in die Welt außerhalb des Dorfes ...

ES ist April, und das erklärt das satte Grün des Feldes; im Hintergrund der Stausee von Linares (gefüllt vom Fluß Riaza):

Südlich des Guadarrama-Gebirges, Madrid schon sehr nahe, ist die Trasse der Hochgeschwindigkeitszüge zu sehen, die von Valladolid und Segovia kommen - die neue, hochmoderne und für ihre Benutzer teurere Struktur des spanischen Bahnnetzes ...

... der das alte und historische Netz der Zugverbindungen (das trotz all seiner Mängel seine Vorteile hatte) zu opfern man fortfährt.

2 Kommentare:

Cigarra hat gesagt…

Es lamentable la manera en que en España se está dejando en el abandono mas rechazable la mayor parte del tendido ferroviario tradicional. Ya sólo cuentan las líneas muy rentables, de alta velocidad, a expensas de dividir en trozos incomunicados el paisaje que atraviesan con sus altas vallas de protección... Y mientras tanto las líneas pequeñas de viajeros y mercancías de toda la vida lanquidecen en la desidia y el abandono. Las mercancías pesadas que deberían trasladarse por tren se confían a camiones excesivamente grandes para las saturadas carreteras españolas, que así se vuelven menos fluidas y más peligrosas. Los viajeros que no quieren o no pueden usar coches particulares cada vez encuentran más dificil e incómoda la alternativa del ferrocarril, y zonas cada vez mas extensas del país quedan incomunicadas si no es con el automovil...¡Luego dicen que hay demasiadas emisiones de CO2!
La penosa gestión de RENFE (¡y lo se porque trabajé para ellos cinco años!) cada vez pone más en manos privadas lo que debería ser público. Y el resultado es que entre todos, con nuestros impuestos, pagamos el enriquecimiento de unos pocos gracias a unos servicios que deberían ser públicos y lo son cada vez menos.
Por lo que respecta a esta línea concreta, la conozco a fondo, por lo menos en el tramo que va desde Colmenar Viejo hasta Garganta de los Montes, en el Valle del Lozoya, porque en el año 1972 hice una marcha a pie aprovechando esa anchura del tendido de la vía. Fuimos unos precursores de las vías verdes. Era en los años en que yo era una caminante infatigable y todos los años organizábamos una marcha de 80 km. desde las 12 de la noche hasta la tarde del día siguiente. Fue el único año que logré hacerla entera, y conseguí llegar desde Madrid hasta Buitrago de Lozoya en 19 horas de marcha continua, con descansos de unos minutos cada dos horas. Y la mayor parte del recorrido lo hicimos en paralelo con la vía ferrea, aprovechando que tenía poco tráfico.
¡Qué tiempos aquellos!

Erlo hat gesagt…

Grob-Übersetzung dessen, was Cigarra an Kommentar geschrieben hat:

Beklagenswert ist die Art, in der man in Spanien den größten Teil des traditionellen Eisenbahnnetzes seinem Schicksal überläßt. Es zählen nur noch die rentablen Hochgeschwindigkeitslinien, mit dem Preis der Teilung der von ihnen mit ihren hohen Schutzwänden durchquerten Landschaften in miteinander nicht mehr in Verbindung stehende Stücke.... Und währenddessen verkommen die kleinen seit jeher von Passagieren oder Lasten benutzten Verbindungen.

Die schweren Waren, die mit dem Zug transportiert werden müßten, überläßt man übermäßig großen Lastwagen, um auf den eh schon vollen Straßen Spaniens transportiert zu werden, auf denen sich der Verkehr entsprechend weniger flüssig und gefährlicher gestaltet. Die Reisenden, die keine Autos benutzen können oder wollen, sehen sich der immer komplizierteren und unbequemen Alternative der Eisenbahn ausgesetzt.

Und immer ausgedehntere Gebiete des Landes bleiben so nur noch mit dem Auto erreichbar...; und dann sagt man, daß es zu viel CO2-Emissionen gibt!

Die leidvolle Verwaltung der staatlichen spanischen Eisenbahngesellschaft RENFE (und ich weiß, wovon ich rede, weil ich 5 Jahre bei ihr arbeitete!) überläßt immer mehr privaten Händen, was öffentliche Aufgabe bleiben sollte. Und das Resultat ist, daß wir alle mit unseren Steuern die Bereicherung einiger weniger an Dienstleistungen ermöglichen, die staatlich sein müßten und es immer weniger sind.

Was ganz konkret diese Eisenbahnlinie angeht: ich kenne sie sehr gut, zumindest was das Stück von Colmenar Viejo bis Garganta de los Montes, im Lozoya-Tal, angeht, da ich 1972 einen Fußmarsch auf der Schienentrasse durchführte. Wir waren sozusagen Vorgänger der Benutzer von "grünen Wege" [der Übersetzer: das sind die heute in Fahrradwege umgewandelten Bahntrassen]. Das war in den Jahren, als ich eine unermüdliche Wanderin war und wir jedes Jahr einen Marsch von 80 km organisierten, ab 12 Uhr nachts bis zum Nachmittag des folgenden Tages. Das war das einzige Mal, daß ich den ganzen Weg schaffte und es mir gelang, in 19 Stunden ständigen Laufens von Madrid bis Buitrago de Lozoya zu gelangen, mit zweiminütigen Pausen alle zwei Stunden. Und den größten Teil des Weges legten wir unter Ausnutzung des geringen Zugverkehrs parallel zu den Eisenbahnschienen zurück.

Was für Zeiten damals!