Morgen beginnt das so berühmte Oktoberfest. Das Fest selbst ist eine Angelegenheit (nicht nach jedermanns Geschmack, nach meinem aber durchaus), eine andere bilden die Arbeiten, die ihrer Eröffnung vorausgehen und die mich jedes Jahr ganz besonders beeindrucken.
Man muß sich klarmachen, daß, bevor der Aufbau des Ganzen losgeht, das Gelände derart leer daliegt:
Aber der Tag kommt, an dem die Anstrengungen ihren Anfang nehmen, aus diesem unwirtlichen Gelände (sein Name "Theresienwiese" täuscht) in einen Platz zu verwandeln, der sich dazu eignet, daß sich auf ihm Millionen von Menschen vergnügen:
Auf der offiziellen Oktoberfest-Seite findet sich eine ziemlich gute photographische Dokumentation der Aufbauarbeiten.
Im folgenden füge ich einige Photographien hinzu, die Eindrücke von mir wiedergeben. Es ist tatsächlich einfach, sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad mitten ins Aufbaugeschehen zu begeben, so daß man sie ganz aus der Nähe beobachten kann. Es ist beeindruckend, wie man in wenig mehr als zwei Monaten etwa ein Dutzend von großen Zelten errichtet, von denen jedes fast 10.000 Personen faßt. Zelte, die mit all dem versehen sind, was erforderlich ist, diesen 10.000 (während des ganzen Tages werden es wesentlich mehr sein, die das Zelt aufsuchen) mit Essen und Trinken zu versorgen, und zwar nicht im Feldküchen-Stil, sondern mit ziemlichem Komfort. Zelte, die auch Sanitärinstallationen haben müssen, die den Bedürfnissen ihrer viel Bier trinkenden Besucher zu genügen in der Lage sind, und die außerdem auch noch Unwettern gewisser Stärke widerstehen müssen.
Am 20. Juli (das heißt 6 Tage nach Start der Arbeiten) sind schon bemerkenswerte Fortschritte wahrzunehmen:
Drei Tage später:
Und weitere 5 Tage später, am 28. Juli:
Am 7. August (das heißt fast anderthalb Monate vor dem Fest) erscheinen bereits die Tanks, von denen anzunehmen ist, daß sie zur Aufbewahrung des Biers dienen:
Am gleichen Tag sieht man auch die Kohlensäure-Flaschen, die dafür sorgen, daß das Bier beim durstigen Kunden mit den Bläschen und dem Schaum ankommt, die zu seinem guten Geschmack gehören:
Zufällig war ich an jenem Tag bei der "Krönung" von einem der Zelte dabei:
Aber für das, was nicht fehlen durfte, hatte ich keine Zeit mehr: die kirchliche Segnung des Symbols weltlicher Macht durch Aufsetzen des Symbols der kirchlichen Macht.
Aber einige Tage später war diese symbolische Vereinigung der zwei Mächte anzusehen (bei dieser Gelegenheit mit mehr Neutralität als dann, wenn man Fällen dieser Union in unserer Geschichte und auch noch Gegenwart gewahr wird):
An jenem Tag, dem 21. August, ein anderer Anblick des Standes der Dinge:
Das Oktoberfest schließt eine Kirmes ein, deren Montage parallel läuft; hier ein Anblick derselben, wie er sich am 3. September bietet:
Klar, des Ausmaßes der Arbeiten wegen gibt es viele Arbeiter auf dem Gelände, die hier ihr zweites Frühstück, zu Mittag essen und vespern müssen. Deshalb gibt es 3 oder 4 Kantinen; hier eine von ihnen, die der Brauerei "Löwenbräu", die ich all die Jahre am meisten besuchte:
Im Prinzip sind diese Kantinen zur Versorgung der Arbeiter gedacht und zeichnen sich deshalb durch maßvolle Preise aus. Aber man läßt auch Personen zu, die mit den Arbeiten nichts zu tun haben, wie man am Beispiel dieser Frau sieht, die nicht nur Tischdecke und Geschirr von zu Hause mitgebracht hat, sondern auch das Essen (ebenso wie, was das Essen geht, auch einige der Arbeiter es zu tun pflegen): ein von allen wohlgesehenes Verhalten, denn es entspricht einem in dieser Gegend bestehenden historischen Recht des Gastes, in einigen Lokalen einer bestimmten Klassifikation, in denen er nur zum Verzehr von Getränken verpflichtet ist (das Prinzip des "Biergartens").
Es gibt andere Eindringlinge, die den Reiz des Ortes zu genießen verstehen, wie dieser:
und andere, die offensichtlich auch nichts mit den Arbeiten zu tun hatten:
Zwei Tage vor Beginn des Festes ist noch eine fieberhafte Aktivität zu beobachten; obgleich fast alles fertig ist, bleiben Zulieferungsarbeiten (Hähnchen, Ochsen, Würstchen, Fische, Süßigkeiten etc.) zu erledigen:
1 Kommentar:
Sois impresionantes los alemanes ¡qué organización! Tiene que ser maravilloso poder participar en esa fiesta. Algún año me lo voy a plantear.
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