Es scheint so, daß das Konsulat nicht wahrgenommen hat oder nicht wahrnehmen wollte, daß im Jahre 2005 diese Straße in Alfons-Goppel-Str. umbenannt wurde. Diese Umbenennung erfolgte aus Anlaß des 100. Geburtstags von Alfons Goppel, einem Politiker, dem zwar seiner Vergangenheit in der Zeit des Faschismus wegen 1947 der Zugang als Abgeordneter in den bayrischen Landtag verwehrt wurde, der aber trotzdem Ministerpräsident in Bayern von 1962 bis 1978 wurde.
Hier ein Bild der Umbenennungs-Zeremonie; man sieht von vorne den damaligen Chef der bayrischen Regierung (der CSU) und von der Seite den Oberbürgermeister (SPD, in Bayern in der Minderheit, aber in der Hauptstadt Baerns mit Mehrheit):

Hans Meiser war von 1933 bis 1955 (er starb 1956) Bischof der protestantischen Kirche Bayerns. Und er war von einem fieberhaften Antisemitismus, nicht erst seit der Machtübernahme der Faschisten im Jahr 1933, sondern auch schon lange vorher. All das schloß freilich nicht aus, daß er in gewissen Augenblicken sich dem Faschismus entgegenstellte.
Einen langen Streit gab es, insbesondere die protestantische Kirche sprach sich dagegen aus, die Meiserstr. umzubenennen; am Ende scheint es eine Übereinkunft gegeben zu haben: die anfangs derart gegen eine Umbenennung eingestellte evangelische Kirche schlug vor, besagte Straße nach der Frau von Martin Luther zu benennen. Und am 19.2.2008 beschloß der Stadtrat, der Straße den Namen Katharina-von-Bora-Str. zu geben, Luthers Ehefrau damit die Ehre erweisend.
Wenn Ihr mich fragt: Ich sah keine Notwendigkeit, den Namen dieser Straßen zu ändern, verschiedener Gründe wegen, und schließlich auch, weil fast alle deutschen Städte (zum Beispiel) mit einer Richard-Wagner-Str. leben müssen ...
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