Samstag, 28. Juni 2008

LATIN CAPITAL SHARP S

Die heutige Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung" berichtet, daß die graphische Gestaltung eines neuen Buchstabens abgeschlossen ist, des jüngst (auf internationaler Ebene) kreierten Zeichens "LATIN CAPITAL SHARP S", des großgeschriebenen scharfen s.

Es handelt sich um das Zeichen, das noch viel deutscher als die Umlaute ist, nämlich um das ß.

Da dieser Buchstabe nie am Anfang eines Wortes erscheint, gab es ihn bis jetzt nur als Kleinbuchstaben. Obgleich man 100 Jahre bereits oder länger den entsprechenden Großbuchstaben vermißte. Zum Beispiel werden in Personalausweisen und Pässen bis heute noch nur Großbuchstaben benutzt: Wie lassen sich unter diesen Umständen Namen oder Wohnorte von Bürgern drucken, in denen das scharfe s vorkommt?! Oder wie kann man das Wort "Fußball" in Großbuchstaben umsetzen?!

Schließlich wurde auf Antrag des DIN zwischen April und Juni des laufenden Jahres das großgeschriebene scharfe s in die weltweit anerkannte und bindende Zeichen-Kodierung UNICODE aufgenommen: U+1E9E = HTML-dezimal ẞ = HTML-hexadez. ẞ, obgleich noch heute noch nichts davon auf der entsprechenden Seite zu sehen ist.

Wohl gibt es etwas zum Thema auf einer anderen Seite: "Uppercasing U+00DF ( ß ) LATIN SMALL LETTER SHARP S to the new U+1E9E LATIN CAPITAL LETTER SHARP S: ... In particular, capital sharp s is intended for typographical representations of signage and uppercase titles, and other environments where users require the sharp s to be preserved in uppercase. Overall, such usage is rare. In contrast, standard German orthography uses the string "SS" as uppercase mapping for small sharp s..."

Leider läßt die oben erwähnte Pressenotiz weder sehen, wie der neugeborene Buchstaben konkret aussieht, noch läßt sie wissen, welche graphische Werkstatt das Verdienst (und die Ehre) hatte, dessen Gestaltung entworfen zu haben; ich stocherte ein wenig im Internet herum, fand dazu aber nichts.

Kurz nach der Bearbeitung dieser Eintragung hatte ich schließlich Glück und fand in Fontblog die Visualisierung des großgeschriebenen ß, die ich bisher vermißt hatte.

4 Kommentare:

Cigarra hat gesagt…

Siempre me ha parecido encantador que, contra la marea uniformizante de la globalización, cada idioma conserve alguna peculiaridad específica, como la ñ española o la ss(B) alemana (para la cual como es lógico mi teclado español no tiene el signo correspondiente)
Enhorabuena por el reconocimiento de su "mayoría" expresada en mayúsculas.
En mi coro cantamos un villancico que dice "SüBern die gloken nie klingen" y siempre hay que explicarle a los nuevos que esa B hay que pronunciarla como "ss". Espero que alguna vez nos escuches cantarlo ¡para que nos corrijas los errores de pronunciación!

Anonym hat gesagt…
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Anonym hat gesagt…
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Anonym hat gesagt…
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